Sitelinks und Anfragemotivationen

Wie bei seo-radio zu lesen, gab es wieder ein Update der Sitelinks. Und der SEOnaut fragt sich, warum er PageRank verlieren kann und dennoch eine Authority wird.

Warum einige aber Denken, dass Sitelinks etwas mit einer Authority zu tun haben, ist mir wirklich schleierhaft. Das Konzept der Hubs und Authorities

hat, wie der PageRank auch, das Ziel Seiten anhand ihrer Verlinkung zu bewerten.

Eine Suchmaschine arbeitet eine Anfrage grob in drei Schritten ab:

  1. Welche Dokumente passen zur Anfrage?
  2. In welcher Reihenfolge (Ranking) werden diese angezeigt?
    Hier kommen die Rankingalgorithmen zum tragen. Also PageRank, Authority/Hub, Trust, Gewichtung der Tags etc.
  3. Wie werden die Ergebnisse angezeigt (Trefferdarstellung)?


Der dritte Punkt ist jetzt vielleicht für den einen oder anderen neu. Aber genau hier liegt das Thema der Sitelinks.

Generell unterscheidet man nach Andrei Broder drei Grundmotive bei der Suche:

  1. Informationsorientiert
  2. Navigationsorientiert
  3. Transaktionsorientiert


Eine SERP sollte nun für alle drei Motive geeignete Treffer beinhalten und diese passend darstellen. Und hier kommen die Sitelinks als Hilfsmittel für navigationsorientierte Suchanfragen ins Spiel. Ein Nutzer der navigationsorientiert sucht will zu einer Destination. Er nutzt also die Suche als Navigationsinstrument. Er will keine Information sondern er will auf eine bekannte Website.

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Grob kann man also sagen, dass eine informationsorientierte Suchanfrage eine Suche nach einer Inofrmation unabhängig von der Quelle ist. Wohingegen die navigationsorientierte Suchanfrage eine bestimmte Quelle zum Ziel hat, unabhängig von der dort vorhandenen Information.

Für einen Suchmaschinenbetreiber stellt sich hier also die Frage, wie er solche navigationsorientierte Suchanfragen erkennen kann und wie diese zu beantworten sind. Offensichtlich hat eine navigationsorientierte Suchanfrage exakt einen gültigen Treffer, eine Liste mit zehn Treffern ist also wenig zielführend.

Google hat sich hier also dazu entschieden, dass bei wahrscheinlich navigationsorientierten Suchanfragen die mögliche Destination um Sitelinks angereichert wird. Idee ist hier, dass der Suchende zwar zu einer Destination will, dort aber nicht zwingend auf die Startseite. So kann der Nutzer beispielsweise direkt die Rubrik Sport oder Fußball aufrufen oder die Mailapplikation ansurfen (zumindest bei uns). Ist zwar etwas schade um die so entgagenen PIs für uns, dem Nutzer von Google wird es aber helfen.

Warum zeigt Google dann aber noch die anderen Ergebnisse. Nun, auch wenn ich vermute, dass 90% aller Suchanfragen zu „Spiegel“ navigationsorientiert sind, suchen doch bestimmt manche wirklich einen Spiegel. Und für diese Nutzer sind die anderen neun Treffer da. Wie oben bereits erwähnt, sollte eine SERP alle drei Motivationen berücksichtigen.

Bleibt die Frage, warum es nicht zu jeder Suchanfrage Sitelinks gibt. Nun, viele Suchanfragen sind offensichtlich nicht navigationsorientiert. Und dann kann sich Google auch eine Lösung für diesen Usecase sparen.

Bleibt noch die Frage, wie Google die Sitelinks ermittelt. Hier habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht wie Sascha in seiner Sitelinks Bastelstunde.

Ich denke aber auch, dass Google hier noch vieles ausprobiert. Die Sitelinks sind oft recht beliebig und nur teilweise hilfreich. Umgedreht kann man aber auch sehen, bei welchen Suchanfragen Google von einem signifikantem Anteil an navigationsorientierten Suchanfragen ausgeht. Im Bereich der Keywordanalyse kann man dann nämlich davon ausgehen, dass viele dieser Suchanfragen auf eine Website abzielen, sie für Marketingzwecke also verloren sind. Wer will schon anahnd der Suchpopularitäten von „Spiegel“ eine Nachfrage nach Spiegeln ableiten…

(Bild: Stock Photo ID: 52131652 Copyright: VLADGRIN)

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Jens Fauldrath
Jens Fauldrath
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5 Antworten
  1. Pingback: links for 2008-03-12 - Markus Kindler
  2. Interessant werden Sitelinks m.E. erst, wenn Sie auf informationsorientierte Anfragen reagieren.

    Zum Beispiel wenn ein spezieller Blumenhändler zum Keyword „blume“ Sitelinks bekommt. Sodass sich ein informationsorientierter Begriff beim Suchenden in einen navigationsorientierten wandelt 😉 Damit prägt sich beim Suchenden ein -> „blume = Blume2000″… damit können die Sitelinks einen sehr positiven Effekt auf die Marke bekommen!

    In der Regel dürfte es nach den eigenen Qualitätsrichtlinien solche Besipiele nicht geben, da generische Beriffe nicht „vital“ getaggt werden sollten – um nur mal ein Beispiel zu nennen Keyword: „flash spiele“ – sitelinks für flashgames.DE

  3. Pingback: google Sitelinks und pageRank » Kunst * Malerei * SEO * Blog
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